Ibbenbüren. Unter der Leitung des FREIE WÄHLER Europaabgeordneten Engin Eroglu besuchte eine Delegation der FREIEN WÄHLER die innogy Power-to-Gas Anlage in Nordrhein-Westfalen. Der Modellversuch zur Einspeisung des produzierten Wasserstoffs in das bestehende Erdgasnetz und zur Nutzung der bei der Umwandlung des Grünstroms in Wasserstoff entstehenden Abwärme sollte nach Ansicht der FREIEN WÄHLER deutschlandweit gefördert werden.
Engin Eroglu sieht durch die kompakte Bauweise der Power-to-Gas Anlagen großes Potenzial beim Einsatz von Wasserstoff im heutigen Straßenverkehr: „Durch die Verwendung von Strom aus Erneuerbaren Energien kann durch diese Anlage dezentral Wasserstoff produziert werden. Wir können also im Anschluss an das Wasserstofftankstellennetz vor Ort den benötigten Wasserstoff produzieren, ohne ihn über längere Strecken transportieren zu müssen. Notwendig ist hierfür ein zügiger Ausbau der Wasserstoffinfrastruktur und die Förderung der entsprechenden Brennstoffzellenfahrzeuge.“
Der von innogy vorgestellte Elektrolyseur gehört mit einem Nutzungsgrad von rund 86 Prozent des eingesetzten Stroms zu den Anlagen mit den geringsten Energieverlusten in ganz Deutschland. Durch die Einbindung der Anlage in das Strom- und Gasnetz sowie die Anbindung an ein blockheizkraftwerkgetriebenes Wärmenetz kann vor Ort bedarfsgerecht Energie erzeugt werden.
Arnold Hansen, Landesvorsitzender FREIE WÄHLER Niedersachsen, sieht besonders für den windreichen Norden viele Einsatzmöglichkeiten: „Durch die Verwendung von nicht direkt verwertbarem Strom aus Wind- oder Sonnenenergie können durch die Umwandlung in Wasserstoff große Energiemengen zwischengespeichert werden. Die Energie, welche sonst wirkungslos verpufft, steht bei Bedarf dann wieder für die Stromgewinnung zur Verfügung. Wenn wir alle Windparks in Niedersachsen mit einer solchen Anlage ausrüsten würden, könnten wir noch mehr zur dezentralen Energiewende in Deutschland beitragen.“
Gerade für ältere Windkraftanlagen, welche nicht erneuert werden können und damit unwirtschaftlich werden, lohnt sich die Wasserstoffgewinnung durch Power-to-Gas Anlagen. Der gewonnene Wasserstoff kann entweder in das örtliche Gasnetz eingeleitet werden, oder vor Ort gespeichert und anschließend zur Versorgung von Wasserstofftankstellen abtransportiert werden.
„Die Besichtigung in Ibbenbüren zeigt, dass die Technik „Made in Germany“ bereitsteht und umfassend getestet wurde. Wenn wir den Anschluss an den Weltmarkt nicht verlieren wollen, müssen wir uns politisch zur Förderung der Wasserstoffmobilität in Deutschland und der EU entschließen“, so Eroglu abschließend.