Die FREIE WÄHLER Hessen kritisieren die hohe Zahl von Quereinsteiger*innen, die derzeit an den hessischen Grundschulen mit unzureichender pädagogischer Qualifizierung unterrichten. Kürzlich wurde die Zahl auf 5.000 beziffert und vom Deutschen Lehrerverband eindringlich bemängelt.
Cornelia Henkel, Leiterin der Landesarbeitsgemeinschaft (LAG) Bildung bei den FREIE WÄHLER Hessen, kann der Kritik nur beipflichten: „Besonders in den Grundschulen kommt es weniger auf den fachlichen Inhalt an, denn alles was an dort gelehrt wird, weiß jeder Mensch mit einem Schulabschluss. Viel bedeutender sind die pädagogischen Kenntnisse!“ An sich betrachtet Henkel Quereinsteiger*innen als Bereicherung für Schulen, fordert aber zwingend ein Pädagogikstudium ein. „Niemand würde bei anderen Berufen zu Laien ohne Ausbildung gehen. Kein Mensch würde glauben, dass es ein wenige Wochen dauernder Crashkurs ein Medizinstudium ersetzt. Und inzwischen dürfen selbst Eltern als Hilfskräfte an Schulen unterrichten“, betont Henkel.
Als Überlegung regen die FREIE WÄHLER Hessen den Einsatz von Lehramtsstudierenden als Win-Win-Situation für alle Beteiligten an. „Die Lehrerinnen und Lehrer von morgen wären so frühzeitig mit der Praxis konfrontiert und könnten so auch ihre Eignung für den Beruf testen während auf der anderen Seite der Lehrermangel mit den angehenden Fachleuten überbrückt werden könnte,“ erklärt Cornelia Henkel. Freilich müssten in Zusammenarbeit mit den Universitäten die Vorlesungszeiten entsprechend angepasst werden.
Für Engin Eroglu, Europaabgeordneter und Landesvorsitzender der FREIE WÄHLER Hessen, kann sich die Bildungspolitik in nur durch ein Zurückfahren des Föderalismus verbessern: „Wir brauchen endlich bundesweit eine einheitliche Ausbildung von Lehrkräften! Außerdem brauchen wir in Deutschland einheitliche Bildungspläne, damit für Eltern und Kinder eindeutig ersichtlich ist, welcher Inhalt in welchem Schuljahr verpflichtend unterrichtet werden muss!“